Rahmenplan Stadt Teltow
Die Stadt Teltow beabsichtigt die Fortschreibung des rechtskräftigen Flächennutzungsplans (FNP). Im Vorfeld dieser FNP-Fortschreibung sollen für die Gesamtstadt sowie für separate Konzeptbereiche die planerischen Entwicklungsmöglichkeiten durch einen städtebaulichen Rahmenplan konkretisiert werden. Der städtebauliche Rahmenplan soll sowohl Grundaussagen zu generellen Planungsfragen der Stadt Teltow (u. a. Bebauungsschwerpunkte und -struktur, Verkehr sowie Grünbereiche und -verbindungen) als auch Aussagen zu bestimmten Stadtquartieren treffen. Bei diesen Stadtquartieren handelt es sich um die in dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) aus dem Jahr 2021 definierten räumlichen Konzeptbereiche A, B und C.
Diese sind:
- Biomalz-Fabrik entlang der Isarstraße (Konzeptbereich A)
- Gewerbegebiet um Stahnsdorfer Straße nordwestlich von Ruhlsdorf (Konzeptbereich B)
- Quartier östlich des Regionalbahnhofs Teltow (Konzeptbereich C)
Einladung zum Stadtspaziergang am 27. April 2024
Am Samstag, den 27. April 2024 von 9.30 bis 16 Uhr werden für die o. g. Konzeptbereiche insgesamt drei Stadtspaziergänge durch die Stadtverwaltung in Kooperation mit dem beauftragten Planungsbüro angeboten. Hierzu laden wir Sie herzlich ein.
Konzeptbereich A: Biomalz, Iserstraße 8-10, vor dem Haus 1 (Altes Kontorhaus), ab 09:30 Uhr
Konzeptbereich B: Schenkendorfer Weg/ Stahnsdorfer Str., Bushaltestelle Schenkendorfer Weg, ab 12:00 Uhr
Konzeptbereich C: Bike+Ride am Regionalbahnhof Teltow (am Zugang zu Gleis 1), ab 14:00 Uhr
Diese Stadtspaziergänge richten sich an die interessierte Öffentlichkeit und haben zum Ziel Ideen, Hinweise und Erkenntnisse zu den drei Konzeptbereichen zusammenzutragen. Die Ergebnisse der Stadtspaziergänge fließen in den weiteren Erarbeitungsprozess zum Rahmenplan ein.
Ausführliche Information zu den Stadtspaziergängen, den jeweiligen Routen, der Länge und Dauer sowie den Planungsthemen können Sie HIER nachlesen.
Zusammenfassung der Stadtspaziergänge in Teltow
Zusammenfassend können folgende Erkenntnisse bereits festgehalten werden:
- Grünflächen und Naturschutz: Viele Anregungen zielen auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den bestehenden Grün- und Freiflächen ab. Ein sensibler Umgang mit den bestehenden Waldflächen sowie eine Berücksichtigung der Frischluftschneisen und Kaltluftentstehungsgebiete ist dabei ebenfalls von Bedeutung. Es sollen Maßnahmen zum Erhalt, zum Ausbau und zum Erlebbarmachen der Grün- und Freiflächen aufgezeigt werden. Die Verlängerung der Bahn hat Konsequenzen und Folgen, mit denen es sich zu beschäftigen gilt. Es soll unter anderem die Zerschneidung der Buschwiesen verhindert werden und die Vernetzung für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und auch Tiere soll weiterhin sichergestellt werden. Darüber hinaus sollten die Buschwiesen als grüner Naherholungsraum stärker in das Stadtgefüge eingebunden werden.
- Nachverdichtung und Wohnraumentwicklung: Der aktuelle Wohnungsmarkt, die Entwicklung von Wohnraum und die damit verbundene Nachverdichtung ist ein aktuelles Thema von gesamtstädtischer Bedeutung, welches auch in en Stadtspaziergängen aufgegriffen wurde. Aspekte wie beispielsweise ein austarieren von Nachverdichtungs- und Freiraumpotenzialen innerhalb der Stadt sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wurden häufig genannt. Vor Allem wurden Fragestellungen diskutiert, in wie weit Teltow noch wachsen soll und kann, für wen vorwiegend Gebaut werden soll (Teltower, Familien, etc.), wo Baupotenziale zu identifizieren sind und wo bereits Baupotenziale vorhanden sind. Darüber hinaus wurde darüber gesprochen, wie eine Nutzungsmischung und Stärkung von Ortslagen gefördert werden kann und wie ein Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe gelingen kann.
- Verkehr und Infrastruktur: Die Anwohner*innen sehen die Verlängerung der Bahn und die damit entstehenden Station an der Iserstraße als Chance aber auch als Herausforderung an. Insbesondere die Iserstraße ist von diesen Entwicklungen sehr abhängig, da sie eine wichtige Verkehrsachse für die Stadt ist und es daher nicht vorstellbar sei, diese für alle Verkehrsträger zu unterbrechen. Viele Anregungen zielen auf eine Stärkung des Radverkehrs und des ÖPNV, der gerade in den Randlagen weniger gut ausgebaut ist, ab. Es soll sich des Weiteren mit dem ruhenden Verkehr, insbesondere bei Neubaumaßnahmen, auseinandergesetzt werden. Im Bereich des neuen Haltepunktes der S-Bahn soll ein P+R ausgebaut sein, der die Verkehre aufnehmen kann und nicht dauerhaft überlastet ist. In den Konzeptbereichen B und C sollen die Gewerbeverkehre verbessert und wenn möglich aus den Wohngebieten rausgeführt werden.
- Sonstiges: Die aktuelle Situation der Anwohner*innen in Nachbarschaft zum Gewerbe soll verbessert werden. Einige Bürgerinnen und Bürger äußerten sich kritisch zu bestimmten Nutzungen/ Betrieben in den Konzeptbereichen B und C, die hinsichtlich belastender Umwelteinwirkungen (Lärm und Staub) auf die Nachbarschaft untersucht werden sollen. Es sollen notwendigen Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden und Möglichkeiten zur Minderung von Staubbelastungen untersucht werden. Es besteht der Wunsch, dass LKW-Verkehre besser organisiert werden, um die Belastung der Wohngebiete zu reduzieren. Es wurde bereits diskutiert, wie ein verträgliches Nebeneinander von Gewerbe und Wohnen besser gelingen kann. Für Teltow sind sowohl Wohn- und Gewerbenutzungen von Bedeutung. Es wurde verdeutlicht, dass die laufenden und anstehenden Planungen nicht gänzlich alle Einzelinteressen, welche zum Teil gegensätzlich sind, befriedigen können, dass man jedoch gewissenhaft an guten Lösungsansätzen arbeiten werde. In einer noch bevorstehenden Planungswerkstatt besteht eine weitere Möglichkeit sich zu informieren und sich am Planungsprozess zu beteiligen. Die Planungswerkstatt wird voraussichtlich im Herbst/Winter 2024 stattfinden. Termin und Ort werden noch bekannt gegeben.