Seit September 2016 ist der Brandenburger Wünschewagen in der Teltower Feuerwache stationiert. Am 24. Oktober startete der Wagen nun zu seiner 50. Fahrt.
Begleitet von ehrenamtlichen Fachkräften und seiner Frau wurde einem Patienten aus Velten der große Wunsch erfüllt, noch einmal an die Ostsee zu können. Der Wünschewagen ist ein Ehrenamtsprojekt des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) und entstand aus der Idee, schwerstkranken Menschen mit verringerter Lebenserwartung einen letzten Wunsch zu erfüllen.
Über diese Möglichkeit freute sich auch der 61-jährige Veltener, der aufgrund seines Gesundheitszustandes zwischenzeitlich im Hospiz lebt. „In Warnemünde werden wir die Strandpromenade anfahren. Dort kann das Ehepaar in der Erinnerung an schöne Urlaubstage schwelgen“, so ASB-Projektkoordinator Manuel Möller.
Was für viele gesunde und vitale Menschen selbstverständlich und alltäglich ist, ist für sterbenskranke Menschen oftmals nicht umsetzbar. Zudem fehlen pflegenden Angehörigen häufig die logistischen und finanziellen Möglichkeiten, dem geliebten Menschen einen letzten Herzenswunsch zu erfüllen. „Mit dem speziell ausgestatteten Fahrzeug ist es den Betroffenen möglich, noch einmal einen besonderen Ort ihrer Lebensgeschichte oder ein Familienfest zu besuchen“, so Möller.
Für den Brandenburger Wünschewagen ist es in diesem Jahr die 19. Fahrt. „Wir hatten bislang circa 150 Anfragen, von denen lediglich 50 durchgeführt werden konnten, da viele der Patienten leider vorher verstarben oder der Gesundheitszustand es nicht zuließ“, erklärte Möller. Doch auch die Begleitung von todkranken Menschen stelle laut Möller eine hohe Anforderung an alle Beteiligten, weshalb sie während ihrer Reise von ehrenamtlichen Fachkräften aus Rettungsdienst, Medizin, Pflegeberufen und Feuerwehr betreut würden.
Das bundesweite Projekt gibt es seit 2014. Finanziert wird es aus Spenden- und Sponsorengeldern, aus ASB-Eigenmitteln und durch ehrenamtliches Engagement. Somit ist die Nutzung für die Fahrgäste kostenfrei. Unterstützung bekommt das Projekt auch von Teltows Stadtverordneten, die der Unterbringung des Wagens in der Feuerwache zustimmten, sowie der Feuerwehr. Somit startete der Wünschewagen zu nunmehr 50 Fahrten von der Potsdamer Straße aus und erfüllte letzte Wünsche.