„Vom Wert des Spielens“ – Fachtagung gab viele Impulse für den Erzieheralltag

Zu einem „spielerischen“ Tag hatte das Unternehmen „MenschensKinder Teltow“ seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 24. November in den Stubenrauchsaal im Neuen Rathaus eingeladen. Etwa 200 Krippen-, Kindergarten- und Horterzieherinnen und Erzieher nahmen an dieser Fachtagung zum Thema „Vom Wert des Spielens“ teil.

Nach der Begrüßung durch Unternehmensleiterin Solveig Haller und einem Grußwort von Bürgermeister Thomas Schmidt startete der Impulsvortrag „Verzauberung im Zusammenspiel“ von Dr. med. Eckhard Schiffer. Dem Referenten und Chefarzt der Abteilung „psychosomatische und psychotherapeutische Medizin“ im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück gelang es innerhalb weniger Minuten, seine Zuhörer zu fesseln. Anhand konkreter Beispiele aus seinen Studien und dem reichen Erfahrungsschatz erläuterte Schiffer, wie wichtig das Spielen und damit das Ausprobieren und Erfahrungen sammeln für Kinder zur Herausbildung und Entfaltung einer nachhaltig sozialen Gesundheit sei. Beim Spielen erproben Kinder nicht nur ihre Fähigkeiten, sie lernen das miteinander Umgehen und aufeinander Eingehen, was von großer Bedeutung für den späteren Lebensweg ist. Soziale Gesundheit ist ein wichtiger Faktor zur Eindämmung von Angst- und Hassverstrickungen, die bereits im Schulalter auftreten können und sich beispielsweise in Form von Mobbing ausdrücken. Für Eltern und Erzieher sei es wichtig, sich auf die Kinder einzulassen, ihnen zuzuhören und ihnen in ihre Fantasiewelt zu folgen, um zu zeigen, dass sie ernst genommen werden.

Am Nachmittag wurde das Thema Spielen in fünf Workshops zu verschiedenen Schwerpunkten und an unterschiedlichen Standorten vertieft. Dazu hatte der Kita-Eigenbetrieb kompetente Referentinnen wie Anke Mühle vom Familienzentrum Potsdam gewonnen. Sie sprach in der „Jugendkunstschule“ mit Erzieherinnen über „Spiel und Bindung“ im Kleinkindalter. Hier ging es unter anderem darum, wie durch Nähe und Spiel bereits in den ersten Lebensmonaten das Gefühl von Geborgenheit und Wärme erzeugt wird, aber auch, dass Kinder zur Herausbildung eines gesunden Selbstbewusstseins nicht von überängstlichen Eltern „rundum beschützt“ werden sollten. Im Bürgerhaus dagegen probierten sich die Erzieherinnen und Erzieher, angeleitet von Diplompädagogin Marianne Kokigel, selbst im kindlichen Spiel aus. Mit der Erkenntnis, dass es zu fantasievollem Spiel nur ganz simpler Mittel bedarf, schufen sie aus Pappeisbechern Türme und andere Gebilde. Beim Thema „Spiel und Raum“ diskutierten Erzieherinnen und Erzieher mit Kita-Beraterin Evelore Burkert über Freispiel und Spiel nach Regeln. Wichtige Hinweise gab die Referentin zur Gestaltung von Gruppenräumen und kindgerechten Rückzugsmöglichkeiten. Im Stubenrauchsaal widmete sich Eckhard Schiffer der Bedeutung des „Geschichtenerzählens“ für die Ausbildung von inneren Bildern wie Vorstellungskraft und Fantasie bei den Kindern. Das sei wichtig für die Verbindung von Gehirnabschnitten als Voraussetzung späterer Lebenstüchtigkeit. Er sagte dem „Bewertungsbazillus“ den Kampf an. Die Kleinen dürfen nicht durch negative Bewertung beschämt werden, um die Freude am kreativen Schaffen nicht zu verlieren. Im Landhotel Diana hieß das Workshopthema „Raum und Zeit zum Spielen“. Hier war es Pia Neiwert, Referentin und Praxisberaterin bei MenschensKinder Teltow, wichtig, die Wahrnehmung der Erwachsenen für die Perspektive des Kindes beim Lernen und Spielen zu schärfen.

Nach zweieinhalb Stunden intensiver Workshoparbeit fanden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder im Stubenrauchsaal ein. Ihr Feedback der Veranstaltung: Es war ein gelungener, intensiver und sehr lehrreicher Weiterbildungstag. Solveig Haller bedankte sich abschließend bei den Referentinnen und Referenten mit einem Blumenstrauß und vergaß auch nicht, das Engagement von Katrin Lippisch zu würdigen, die die Fachtagung organisiert hatte.

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