Volkstrauertag im Zeichen des Ukraine-Krieges: „Ahlen bleibt solidarisch“

Zu nicht nachlassender Solidarität mit dem notleidenden ukrainischen Volk haben aus Anlass des Volkstrauertages die Bürgermeister der Partnerstädte Ahlen und Teltow, Dr. Alexander Berger und Thomas Schmidt, aufgefordert. Schmidt hielt in diesem Jahr die Gedenkrede auf der zentralen Veranstaltung zum Volkstrauertag in Ahlen.

Am Mahnmal für die Opfer von Kriegen und Gewalt legten (v.l.) Dr. Alexander Berger, Thomas Schmidt und Oberstleutnant Christoph Linnenbaum Kränze nieder.

Gut 300 Bürgerinnen und Bürger fanden sich zur Gedenkstunde auf dem Marktplatz ein.

Maike Frochte, Auszubildende in der Ahlener Stadtverwaltung, verlas das Totengedenken.

Vor und 300 Zuhörenden aus Bürgerschaft, Vereinen und Institutionen regte er an, dass sich die Städte Ahlen, Teltow und Zagan eine ukrainische Stadt als gemeinsame Partnerin zur Seite stellen. „Es wäre für mich ein starkes Zeichen, dass wir unsere von einem Angriffskrieg betroffenen ukrainischen Kommunen nicht im Stich lassen, dass wir Hilfe leisten und dass wir der russischen Kriegsmaschinerie den europäischen Gedanken der Solidarität entgegenstellen.“ Teltow und das polnische Zagan verbindet seit 2006 eine Städtepartnerschaft. Es dürfe nicht nachgelassen werden in dem Willen, kriegerische Aggression zu ächten und für das Europa der Menschenrechte, des Friedens und der Freiheit einzutreten. Schmidt appellierte an die Teilnehmenden der Ahlener Kundgebung: „Lasst uns helfen so schnell es geht! Die Menschen dort brauchen uns.“

In seiner Begrüßung unterstrich Bürgermeister Berger, dass Ahlen solidarisch sei und es auch bleiben werde, „solange und soweit es erforderlich sein sollte.“ Die Stadt unternehme „alles Menschennotwendige, um den zu uns kommenden Kriegsflüchtlingen ein sicheres Obdach zu bieten.“ Beeindruckend seien Initiativen aus der Bürgerschaft wie die Kundgebungen des Ahlener Bündnisses für den Frieden. Zugleich stellten die politischen Akteure in Ahlen alle erforderlichen Mittel zur Verfügung, um vertriebene Menschen aufzunehmen und ihre Integration in den Alltag zu erleichtern. Deutschland sei eingebunden ist in ein stabiles System der demokratischen Werte und der kollektiven Sicherheit. Die Bundeswehr garantiere unsere Unabhängigkeit und schütze im atlantischen Bündnis auch die Souveränität befreundeter Nationen. „Der partnerschaftliche Zusammenhalt verleiht uns die Stärke, die wir brauchen, um den äußeren Gefahren zu trotzen. Ich bin überzeugt: Es werden am Ende des Konflikts die freiheitlich-demokratischen Gesellschaften sein, die den Sieg davontragen.“

In scharfen Worten verurteilte Berger den russischen Angriffskrieg. Die täglichen Angriffe auf Energie- und Versorgungseinrichtungen seien kriegsstrategisch bedeutungslos. „Sie haben nur einen Grund: Das ukrainische Volk zu terrorisieren, die Menschen zur Flucht zu veranlassen und die Stabilität in Europa zu beschädigen.“ Den schutzlosen Menschen vor dem bevorstehenden Winter Wärme und Wasser zu rauben, zeuge von grausamer Unmenschlichkeit „in einem an Abscheulichkeiten sowieso schon reichen Krieg.“ Hart ins Gericht ging er mit der russischen Propaganda, der auch in Deutschland Menschen auf den Leim gingen: „Ich wünsche mir, dass wir entschieden allen Versuchen entgegentreten, aus Tätern Opfer und aus Opfern Täter zu machen. So wie wir dem Antisemitismus keinen Fußbreit gönnen, so konsequent müssen wir auch allen propagandistischen Verdrehungen im Ukraine-Krieg entgegentreten. Das gilt in der politischen Auseinandersetzung, und nicht weniger im privaten Umfeld, am Arbeitsplatz, in der Freizeit.“

Um den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in seiner Gedenkstättenarbeit zu unterstützen, bittet Berger um eine Spende bei der Haus- und Straßensammlung, die in Kürze beginnen wird. Schon eine kleine Gabe trage dazu bei, das Anliegen der Versöhnung über den Gräbern zu unterstützen. Am Mahnmal für die Opfer von Kriegen und Gewalt legten zum Abschluss der Kundgebung die Bürgermeister der Partnerstädte zusammen mit dem Kommandeur des in der Ahlener Westfalenkaserne stationierten Aufklärungsbataillons 7, Oberstleutnant Christoph Linnenbaum, Kränze nieder. Musikalisch begleitete der Musikverein Vorhelm die Gedenkstunde.

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