Gleichstellungsreport Brandenburg 2020

Eine Zusammenstellung von Daten und Fakten zum Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern in Brandenburg.

Frauenministerin Ursula Nonnemacher stellte am 05.02.2021 den Gleichstellungsreport 2020 des Landes Brandenburg vor. Die aktuellen Daten zur Gleichstellung von Frauen und Männer, Mädchen und Jungen liefern detaillierte Informationen in den relevanten Bereichen Demografie, Bildung, Erwerbstätigkeit, Partnerschaftlichkeit, Politische Partizipation, Gesundheit und soziale Lage und dienen als fundierte Grundlage für die Gleichstellungsarbeit, die für 51 % der Frauen und 49 % der Männer in Brandenburg von Interesse ist. Ungleichheiten und Geschlechterbenachteiligungen zeigen sich in allen Bereichen, es gibt Rückstände aber durchaus auch Vorsprünge, die die Brandenburgerinnen und Brandenburger im Vergleich zur Situation in Gesamtdeutschland haben.
Viel wurde bereits bewirkt, dennoch ist die Gleichstellung der Geschlechter noch lange nicht erreicht!

• Ein Frauen-/Männeranteil von 51%/49% klingt zunächst recht ausgewogen, bei näherer Betrachtung, zeigt sich der Frauenüberschuss ausschließlich bei der Bevölkerung ab 65 Jahre, bei den 20- bis 35-Jährigen gibt es einen Männerüberschuss (Tendenz steigend).

• In den Bereichen Erwerbstätigkeit, Ausbildung und sozialen Lage, sind Geschlechterungleichheiten in Brandenburg weniger ausgeprägt und günstiger für Frauen in Gesamtdeutschland. In der Erwerbstätigkeit liegt Brandenburg in vielen Bereichen über dem bundesweiten Durschnitt, zu Gunsten der Frauen. Hier zeichnen sich auch die Gleichstellungvorsprünge im Bereich partnerschaftliche Lebensführung ab, Paare mit minderjährigen Kindern arbeiten mehrheitlich in Vollzeit/Vollzeit-Konstellation. Die Erwerbstätigenquote bei Frauen liegt 4 % über dem Durchschnitt in Gesamtdeutschland. Somit sind Lohn- und Rentenlücke im Vergleich zu Gesamtdeutschland geringer, nichtsdestotrotz liegt die Rentenlücke bei den Frauen im Durchschnitt bei 21 %, was dennoch weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 40% liegt. Erwerbstätige Frauen in Brandenburg sichern ihren Lebensunterhalt fast genauso häufig durch eigenes Erwerbseinkommen wie Männer, dennoch ist aber fast jeder 2. alleinerziehende Haushalt armutsgefährdet, ebenso besteht eine erhöhte Armutsgefährdung bei den Jüngeren bis 25 Jahre (insbesondere Frauen,). Die Armutsgefährdung im Land Brandenburg richtet sich also eher nach dem Alter oder dem Haushaltstyp, geschlechterspezifisch ist ein vergleichbarer Anteil an Frauen und Männern von Armut bedroht (knapp jede 7. Frau, jeder 7. Mann). Ähnlich ist die Situation in Gesamtdeutschland. Im Vergleich zu Ostdeutschland liegt die Armutsgefährdung in Brandenburg 2 % niedriger.

• Das Gender Time Gap - ein Indikator für die Wochenarbeitszeit von Frauen und Männern, ist in Brandenburg niedriger (5,2 Stunden) als in Gesamtdeutschland (8,2 Stunden), aber höher als im Durchschnitt in Ostdeutschland.

• Die Arbeitslosenquote in Brandenburg ist im Vergleich zu Gesamtdeutschland höher, eine überdurchschnittlich hoher Anteil fällt dabei auf die Brandenburger Männer.

• Bei schulischen und beruflichen Bildungsabschlüssen sind Frauen und Männer ähnlich gut aufgestellt. Frauen in Brandenburg sind im Vergleich zur Situation in Deutschland überdurchschnittlich qualifiziert. Die im Bundesland erreichten Schulabschlüsse Abitur/Fachabitur haben sich seit 1995 mehr als verdoppelt . Im Schuljahr 2018/2019 haben 48 % Prozent der Mädchen und 37 % der Jungen ihre Schulzeit mit dem Abitur/Fachabitur abgeschlossen, was ein Ungleichgewicht zu Ungunsten der Jungen bedeutet. Nur 7 der am häufigsten nachgefragten Ausbildungsberufe sind allerdings geschlechterunspezifisch besetzt, 4 sind mit durchschnittlich 70 % der Frauen besetzt.

• Die politische Partizipation erfährt einen kontinuierlichen Rückgang des Frauenanteils. Das ehrenamtliche Engagement von Frauen und Männern ist vergleichsweise ähnlich (Frauen 36% / Männer 40%)

• Dringend muss vor häuslicher Gewalt geschützt werden. Drei Viertel der Opfer sind weiblich. Auch ist Prävention erforderlich in Bezug auf die häuslicher Gewalt von Vätern und Müttern gegenüber Kindern. Hier sei als eine mögliche Anlaufstelle das bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ erwähnt . Unter der kostenfreien Telefonnummer 08000 116 016 erhalten Sie 24 Stunden täglich und in 18 Sprachen eine anonyme Beratung und Vermittlung an spezialisierte Hilfseinrichtungen vor Ort und weiterführende Informationen.

Hier gelangen Sie zum Gleichstellungsbericht des Landes Brandenburg.

Gerne können Sie sich auch an unsere Gleichstellungsbeauftragte Frau Janin Färber wenden:
 03328 /4781-251
  gleichstellungsbeauftragte@teltow.de

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