Gerissene Rehe im Teltower Stadtgebiet

Bereits vor einiger Zeit hatten wir darüber informiert, dass die Zeit begonnen hat, in der die wildlebenden Vögel brüten und das sogenannte Haarwild Junge bekommt. Die Brut- und Setzzeit dauert in Brandenburg noch bis zum 15. Juli. Das bedeutet umso mehr gerade für die Hundebesitzer, ihre Vierbeiner an der Leine zu lassen!

Doch genau hier besteht das Problem: Viele halten sich nicht daran.

Bernhard Sauthoff, der seit über 15 Jahren Jagdpächter der Ruhlsdorfer Rieselfelder ist, erlebt dies tagtäglich. „Obwohl das Gebiet durch den Neubau des GVZ an der Anhalter Bahn deutlich kleiner geworden ist und der Freizeitdruck immer mehr zunimmt, sind die Ruhlsdorfer Rieselfelder immer noch ein ökologisches Kleinod. Es gibt nur wenige solcher Offenlandschaften im Umland von Berlin und vor allem die nur vorsichtige und extensive Nutzung der Wiesen durch die landwirtschaftlichen Nutzer führt zu einer Vielzahl von seltenen Vogelarten, die immer noch jedes Jahr dort brüten. So finden sich dort Exemplare des Wachtelkönigs, des Braunkehlchens und des Schwarzkehlchens. Wir beobachten jedes Jahr ein Brutpaar der Wiesenweihe und andere Bodenbrüter, die sonst in den ausgeräumten Landschaften keinen Lebensraum mehr finden. Auch der sonst selten gewordene Hase findet dort noch gute Bedingungen vor“, erklärt Sauthoff.

Die untere Naturschutzbehörde hat das Gebiet zum geschützten Landschaftsbestandteil erklärt und überwacht mit Ornithologen vor Ort jedes Jahr die Entwicklung. Es wurde eine Satzung erlassen, die Beschränkungen der Nutzungen zur Folge hat. Dazu zählt auch ein allgemeiner Leinenzwang für Hunde. Leider halten sich immer weniger Spaziergänger mit ihren Hunden an diesen Leinenzwang.

Zum Teil kommen Besucher extra aus Berlin, um auf den Rieselfeldern ihre Hunde laufen zu lassen. Das hat in letzter Zeit dazu geführt, dass immer häufiger Wild gehetzt und auch gerissen wurde. Innerhalb des letzten Jahres wurden vier gerissene Rehe gefunden, zuletzt vergangene Woche. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl um einiges höher ist.

Um Gewissheit zu haben, wurden bei den verendeten Tieren eine Gen-Analyse durch die FU-Berlin durchgeführt. Das Ergebnis war eindeutig: Kein Wolf, kein Hybrid sondern ein oder mehrere Hunde.

Deshalb eine eindringliche Bitte: Nehmen Sie Ihre Hunde an die Leine und bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen! Denn auch hier muss Teltows Stadtjäger Torsten Kroll immer wieder feststellen, dass Spaziergänger mit und ohne Hunde oftmals querfeldein laufen und somit auch Flächen betreten, die als pacht- oder Eigentumsland nicht als Ausflugsziel und Wanderwege für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Weiterhin weist Torsten Kroll darauf hin, dass auch das Baden in den städtischen Gewässern für Hunde nicht erlaubt ist.
Heruntergetrampeltes Schilf an den Ufern macht es den brütenden Vögeln unmöglich, ihre Jungtiere großzuziehen.

Bitte nehmen Sie Rücksicht und tragen Sie dazu bei, unsere Naturparadiese zu schützen.

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