Ameisenprojekt der Kita Am Röthepfuhl

Hortkinder erforschen die Natur der Wegameise

Natur erleben, begreifen und erforschen – das ist die thematische Ausrichtung des Hortes „Am Röthepfuhl“. Dazu haben die Kinder der im Teltower Ortsteil Ruhlsdorf gelegenen Einrichtung, zu der auch ein Kindergarten gehört, ideale Möglichkeiten. Den Röthepfuhl sowie Wald und Wiese direkt vor der Tür, können sie sich, ihrem Alter entsprechend, in verschiedenen Projekten mit der Pflanzen- und Tierwelt ihrer Umgebung vertraut machen. Von den Erziehern angeleitet, verbringen sie viel Zeit im Freien und lernen spielerisch, ausgerüstet beispielsweise mit Fernglas, Sonarkamera und Sammelbox, den Umgang mit den natürlichen Ressourcen des Waldes und seinen Lebewesen – von Kastanienblatt und Eichel bis zu Schnecke und Schmetterling. „Wir sensibilisieren unsere Kinder auf naturnahe, sinnesbetonte Weise für einen verantwortungsvollen Umgang mit allem, was sie in ihrer Umgebung vorfinden“, sagt Hort- und Kindergartenleiterin Sabine Luthardt.

Das neueste Projekt startete eine Gruppe Hortkinder in den Herbstferien. Ein Haustier sollte es sein, dessen Lebensweise die Erst- bis Viertklässler erkunden wollten. Wer jetzt an Hund, Katze, Hamster, Meerschweinchen oder ähnliches denkt, der irrt. Die Kinder entschieden sich für Ameisen – konkret für Schwarze Wegameisen, eine der kleineren Arten der Gattung. Im Wald waren sie ihnen schon oft über den Weg gelaufen. Nun wollten sie wissen, wie diese Tierchen in ihrem Hügel leben und wie sich deren Nachwuchs aus den Eiern entwickelt. Bei einer Exkursion in die Berliner Wuhlheide setzten sich die Kinder zusammen mit Profis zum Thema „Der Boden lebt“ auseinander. Tags darauf fand eine zweite Exkursion statt. Die führte in ein Ameisenfachgeschäft. Von dort brachten die Kinder die Grundausstattung für eine Ameisenfarm sowie in einem Reagenzglas einige Tierchen und eine Königin mit. Gleich am nächsten Tag ging es mit den vorbereitenden Arbeiten los. Nachdem sie sich einen Film über den Aufbau einer Arena und einer Ameisenburg angesehen hatten, machten sich Eric, Carolin und Lukas mit Begeisterung ans Werk. Angeleitet von dem Erzieher Matthias Lennartz, der das Projekt begleitet, klebten sie die Acrylglasteile zusammen und bedeckten den Boden der Arena, die den zukünftigen Lebensraum der Ameisen außerhalb ihres „Hügels“ bildet, mit einer dünnen Schicht Sand. Einen abgetrennten Teil füllten sie ganz mit dem Sand. Hier sollten sich die Ameisen häuslich einrichten. Nachdem auch das Röhrchen mit der Futterlösung seinen Platz erhalten hatte, wurden die neuen Bewohner der Ameisenfarm ganz vorsichtig ausgesetzt. Damit konnte der eigentliche Teil, das Beobachten und Pflegen der Schwarzen Wegameisen, beginnen.

Zur Gruppe, die an dem erlebnispädagogischen Projekt beteiligt sind, gehören etwa zehn bis 15 Kinder. Die Erkenntnisse und Ergebnisse ihres Projekts werden von den Kindern dokumentiert. Inzwischen konnten sie bereits zu ersten Erkenntnissen gelangen, beispielsweise durch das Glas verfolgen, wie die Ameisen ihren Bau einrichten. Doch wird das Projekt, das die Hortkinder begeistert, jetzt für einige Zeit ruhen, denn Ameisen halten während der kalten Jahreszeit Winterschlaf. Um das zu simulieren, hat die Ameisenfarm einen Platz im Kühlschrank erhalten.

Gespannt warten alle auf das Frühjahr, wenn sich die Tierchen daran machen, ihren kleinen Staat, zu dem in der freien Natur über hunderttausend Ameisen gehören können, zu vergrößern

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