Der Fuchs jagt der Maus hinterher, durchs Kellerfenster, um die Ecke, durch einen engen Gang. Und dann stehen die beiden plötzlich zwischen vielen Regalen – mit Unmengen an Büchern. „Das ist eine Bibliothek“, erklärt die Maus. „Pippi … was?“, fragt der Fuchs. Doch auf einmal findet er Gefallen an den Büchern – auch wenn er dazu lesen lernen muss…

Lesen lernen, das kam den 24 Kindern der Anne-Frank-Grundschule durchaus bekannt vor. Schließlich war es noch nicht allzu lange her, dass Klassenlehrerin Teresa Hanuschka auch ihnen beigebracht hatte, wie man die Buchstaben des Alphabets zu Wörtern zusammenziehen muss. Gebannt lauschten die Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse daher der von Bibliotheksmitarbeiterin Martina Lang liebevoll vorgetragenen Geschichte über tierische Entdeckungen in einer Bücherei, in der – ob Fuchs, Maus oder Huhn – jeder ein passendes Buch finden kann. Denn ob kleine Bücher, große Bücher, Kinderbücher, Sachbücher, Tierbücher, ein Exemplar mit nur einer einzigen Seite oder ein 150 Jahre alter Wälzer aus früheren Zeiten – es gab nichts, was es nicht zu entdecken gab in der städtischen Bücherei!

Viele der Kinder besuchten die Bibliothek am 27. Februar zum allerersten Mal. Nachdem sie von den Mitarbeiterinnen Wissenswertes rund um die Bibliothek erfahren hatten, galt es, kleine kniffelige Aufgaben zu lösen. In zwei Gruppen eingeteilt, beschäftigten sich die Kids mit dem Thema „Ausleihe“, mussten Schätzfragen zum Medienbestand beantworten und ordneten mit detektivischem Spürsinn Figuren wie Tommy und Annika oder Kassiopeia den richtigen Büchern zu. Dann endlich durften sie allein durch die circa 10.000 kunterbunten Bücher der Kinder- und Jugendecke stöbern. „Hier gibt es das magische Baumhaus", hörte man die aufgeregten Kinderstimmen. "Und drei Fragezeichen Kids!" Doch nur in Ruhe umschauen? Dabei blieb es natürlich nicht. Denn einige der kleinen Bibliotheksbesucher präsentierten stolz ihren eigenen Benutzerausweis, mit dem sie ihre Wunschmedien direkt entleihen und mit nach Hause nehmen durften. Fantasybücher wie BeastQuest, lustige Schmöker wie "Die Olchis" und die Kinderbuchreihe "Die Schule der magischen Tiere" waren heißbegehrt. Neben diesen gefragten Kinderbüchern gingen aber auch Hörspiele und DVDs über die Theke.

„Es hat echt Spaß gemacht – mal etwas anderes, als nur in der Schule zu sitzen“, stellten die Kids nach den knapp anderthalb Stunden fest. Mit zahlreichen neuen Eindrücken und Büchern im Gepäck und kleinen Teltow-Taschen in der Hand ging es genau dorthin zurück – die Schulbank drücken.

Aber: Sollte ihnen demnächst der mitgenommene Lesestoff ausgehen, wollen die Kinder die Bibliothek erneut aufsuchen. Schließlich hat sie der Tag einmal mehr gelehrt, dass man die entliehenen Medien rechtzeitig zurückbringen muss. Und auch der eine oder andere von ihnen, der vorher noch nie in der Bibo war, möchte wiederkommen. Ohne Lehrerin – dann mit den Eltern. „Damit ich auch Bücher ausleihen kann!“ Und genau für Sätze wie diesen hat sich die Leseförderungsaktion mehr als gelohnt.