Doppelter Applaus für Autorin Beate Vera

Knapp 100 Zuhörer lauschten am Freitag der Berliner Krimi-Autorin, die in der Stadtbibliothek mit Sympathie und Witz punktete.

Foto: Stadt Teltow/AN

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Beate Vera ist bei Lesungen wahrlich keine Langweilerin. Im Gegenteil. Als eine der bekanntesten regionalen Krimi-Autorinnen fesselt sie ihr Publikum bei ihren Auftritten mit ihrer lockeren und quirligen Art. In Teltow gleich doppelt, denn hier hatte sich Vera am Freitag einiges vorgenommen: Zwei Lesungen hintereinander standen auf dem Programm. Warum? Weil die Teltower es gern wollten. Mit jeweils knapp 50 Personen pro Veranstaltung war die Stadtbibliothek sowohl um 17 Uhr als auch um 19 Uhr rappelvoll. Auch unter den Anwesenden: Bürgermeister Thomas Schmidt und der Stadtverordnete Ulrich Witzig. „Es macht mich glatt nervös, dass ich heute sogar von Politikern Aufmerksamkeit bekomme“, so der kecke Kommentar der Autorin.

Und genau auf diese Art und Weise, nämlich geradeheraus und sympathisch, half sie dann auch den Zuhörern, fließend in die Geschichte einzutauchen, indem sie die Eigenheiten und das Lebensumfeld ihrer Buch-Charaktere anschaulich vorstellte. Die Autorin betonte zwar, keine Ähnlichkeit mit ihrer Titelheldin zu haben, schlüpfte beim Lesen aber durchaus mit Mimik, Gestik und präziser Sprechweise gekonnt in die Rolle der selbstbewussten Lea Storm. Und die schnüffelt im beschaulichen Berliner Südwesten nicht zum ersten Mal in spannenden und dramatischen Kriminalfällen herum.

„Was den Raben gehört“ heißt der neue Kriminalroman. In den bereits erschienenen Büchern „Wo der Hund begraben liegt“ und „Wenn alle Stricke reißen“ haben die Leser die Whiskyliebhaberin Lea Storm, ihren Freund, den Ermittler Martin Glander, sowie dessen türkischstämmige Kollegin Merve Celik bereits kennengelernt. Auch im dritten Krimi trügt die anheimelnde Stadtrandidylle und zeigt, dass hinter so mancher Reihenhausfassade der Hass auf alles Fremde lauert. Zwar wohnt Autorin Beate Vera mit ihrer Familie selbst in einer dieser Reihenhaussiedlungen, das sei aber „reiner Zufall“, wie sie dem Publikum mit einem Augenzwinkern weismachen wollte. Merkwürdigerweise gebe es aber eine Nachbarin, die seit dem Erscheinen des Buches jeglichen Kontakt zu ihr eingestellt habe – böse Blicke stattdessen! Aber das, so die Autorin achselzuckend, sei für sie „gerade noch verkraftbar“. Im Buch jedenfalls spielt die Nachbarschaft eine nicht unwesentliche Rolle. Im Haus der neuen Nachbarn von Lea Storm werden nämlich zwei Skelette gefunden. Mit Leas Hilfe beginnen die Ermittler zu recherchieren. Plötzlich nimmt das Geschehen eine unerwartete Wendung: Die Ehefrau des neuen schottischen Nachbarn ist verschwunden. Bald schon verdichtet sich der Verdacht, dass beide Fälle miteinander zu tun haben.

Ob das tatsächlich so ist, wurde den Zuhörern am Freitag allerdings nicht verraten. Kein Wunder also, dass diese am Ende noch geraume Zeit Schlange standen, um sich Bücher zu sichern und signieren zu lassen. Zurück blieb eine begeisterte Beate Vera, die unbedingt wiederkommen möchte in die Teltower Stadtbibliothek. Am liebsten mit ihrem Buch „Ein Sommer in Berlin“, das kein Krimi, sondern eher ein Frauen-Roman ist. „Vielleicht machen wir daraus eine Art 'After-Work-Lesung' für Frauen“, sagte Bibliotheksleiterin Andrea Neumann. „Ich bin guter Dinge, dass wir demnächst einen passenden Termin finden.“

Beate Vera lebt mit Mann, Sohn und Hund in Lichterfelde und ist dort auch aufgewachsen. Zwischendurch wohnte sie lange Zeit in London. Beruflich war sie in der Musik- und Verlagsbranche unterwegs und als Übersetzerin tätig. Ihr abwechslungsreiches Arbeitsleben hat für eine Vielzahl heiterer Anekdoten gesorgt  ihr sind viele verschiedene Menschen begegnet, deren Geschichten sie heute beim Schreiben als freiberufliche Autorin inspirieren.

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